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Interessantes aus dem Klubleben

125 Jahre Klubhaus

125 Jahre Klubhaus

  1. Dezember 2017 125 Jahre Klubhaus – Treffen an historischer Stätte

Am 07. Dezember 1892 feiert der Allerklub zu Celle die Einweihung seines neu erbauten Klubhauses an der Mühlenmasch ( heute Allerinsel ) unter großer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Celle hat einen neuen gesellschaftlichen Mittelpunkt.

Exakt 125 Jahre später treffen sich Klubmitglieder an diesem Ort, um an das historische Datum zu erinnern und dazu Geschichten und Gedanken auszutauschen. Die Teilnehmerzahl ist sehr überschaubar und auch der angespannten Terminlage der Vorweihnachtszeit geschuldet. Das Haus ist heute eine Sportsbar mit Restaurant, noch immer mit einer Außenterrasse an der Aller gelegen.

Was mag vor 125 Jahren an jenem Abend die Gespräche bestimmt haben ( natürlich außer Geschäften...) ? Vielleicht die soeben überstandene größte Choleraepidemie Europas in Hamburg oder die Gründung der Coca Cola-Company in Atlanta /Georgia in den USA. Die Sportinteressierten könnten sich über die Gründung des BFC Hertha 1892 in Berlin unterhalten oder über eine neue Sportart gesprochen haben: Am Holmenkollen in Oslo fand der erste Skisprungwettkampf statt – der Sieger erzielte stolze 21,5 Meter. Sicher jedoch war die Gründung des Museumsvereins für das Bomann-Museum in Celle ein beherrschendes Lokalthema, war doch Wilhelm Bomann mit vielen anderen Mäzenen auch Klubmitglied...

Das neue Klubhaus stand damals in der Nähe des Schützenhauses. Die damalige Mühlenmasch war traditionell Pferdeweide und Übungsplatz für das Militär, aber auch schon Festwiese für Veranstaltungen. Das Klubhaus überzeugte durch gehobene Ausstattung und großzügige Räumlichkeiten. Der Preis: Ca. 40.000 Mark. Der Wert der Ausstattung wurde mit 4.000 Mark beziffert.

Mehr als 25 Jahre nach der Einweihung taucht in den Quellen ein literarischer Splitter zum Klubhaus auf: Am 18.12.1918 gehen italienische Offiziere, im Lager Scheuen untergebracht und auf ihre Heimreise wartend, zum Mittagessen in das Klubhaus des Allerklub. Oberleutnant Bonaventura Tecchi aus Baracke 15 c in Scheuen beschreibt die Mahlzeit. Tecchi ( (1896 – 1968 ) wurde später ein bekannter Literaturwissenschaftler. Seine nicht unbedingt begeisterten Bemerkungen sind uns durch Oskar Ansull erhalten, der „Die Baracke der Dichter“ von Tecchi auf Deutsch herausgegeben hat:

„Im Restaurant Mahlzeit ohne Tischtuch. Alles sehr einfach. Eine soupe, Kartoffeln und Fleischkloß, Kompott, sogenanntes Münchner Bier. Kosten zu fünft 35 Mark. Die Preise sind sehr hoch...“

Der Abend genau 125 Jahre später wurde durch die Teilnehmer anders bewertet...

Text: Klaus Feldmann

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